Übetipps

1. Spielen! Wo und was auch immer, tun ist besser, als nicht tun!

 

2. Gute Laune und Freude beim Spielen - das Wichtigste überhaupt!
 
3. Spielt die neuen Werke erst langsam, damit möglichst wenige Details übersehen werden, jedoch der Eindruck für diese Geschichte entstehen kann. Ist es eine traurige? Oder eine helle? Etwas nachdenkliche?  Die muntere, fröhliche? Gar eine zornige?


Sinniert, denkt  ein wenig nach:
was hört ihr daraus, was gefällt  besonders stark?
Warum?
 
Jetzt ist es notwendig, genauer hinzuschauen, nachzusingen  und zu überlegen. Und merken, merken, merken...

 

Viele Sachen sind zu beachten: Charakter, das Tempo, die Taktgröße, die Sprache (Entschuldigung: die Tonart) mit ihren Vorzeichen, die Abstände (wir sagen ja Intervalle dazu), der dafür nötige Fingersatz.... Uffff!!!!!!
 
4. Studiert das Neue lieber in „kleinen Häppchen“ ein, aber macht es sorgfältig :
 
1) Klärt den Melodieverlauf. Singen hilft enorm, die Melodie zu fühlen und einzuprägen.
 
2) Versucht, den erlernten Abschnitt zu transponieren (von einer anderen Taste zu finden, auch von einer schwarzen aus).


Welche Intervalle machen die Melodie aus? In welcher Reihenfolge?


Langsameres Spiel fördert dabei das klarere, schnellere Denken, Hören und Merken.
 
3) Klatscht oder tippelt den Rhythmus. Macht aus  schwierigeren Kernen eine          
„Klatschsequenz“, erst mit einer Hand, dann mit beiden Händen.
 
4) Tauscht die Rollen: die eine Hand klopft den Puls, das s.g.Metrum (man kann am Anfang einfach auf der Stelle marschieren, im passendem Tempo),
die andere den zu spielenden Rhythmus. Wiederholt es mehrmals hintereinander.
 
5) ...Und jetzt umgekehrt!

Man merkt, es ist oft schwerer, den Rhythmus mit der linken und das Metrum mit der rechten Hand zu klatschen.

 

Es hat mit der Zuständigkeit unserer Hirnhälften  zu tun. Jede hat eigene Aufgaben zu erledigen. Tauscht man die Aufgaben, wird es für das jeweilige Hirnteil, das  sonst damit nicht oder nicht so intensiv zu tun hat, schwieriger.
 
 6) Wie sieht die Begleitung aus? Welche Funktionen („Bewohner“) sind da?


Folgen sie in Ackorden oder in arpeggierten Form?


Welche Melodielinie bilden die  Basstöne, wenn man jeweils nur den ersten bzw. den tiefsten  Ton der Gruppe nimmt?
 
7) Singt diese „ausspionierte“ Baßmelodie, Baßlinie, mit Tonnamen dazu.
 
8) Nun ist es an der Zeit, es wieder mit beiden Händen auszuprobieren.


Vielleicht, erst auf dem Tisch?

Damit das noch Frische, etwas Unsichere nicht von Anfang an falsch „gespreichert“ wird... Denn unser Hirn merkt sich jede einzelne unserer Wiederholungen, leider, auch die falschen.
 
5. Gab es unbequeme Stellen, wo eine der Händen sich nicht sicher war, wohin, mit welchem Finger bzw. auf welchen Ton?
 
1) Klärt noch ein mal den Fingersatz.
Lässt dem Arm, dem Handgelenk, der Handfläche und den Finger
Zeit, es sich einzuprägen,  jeden Abstand einleln. Immerwieder.
 
2) Findet die Anfangslage, macht die Augen zu und versucht, den erlernten Abschnitt stumm „abzutasten“.

Nun versucht, mit geschlossenen Augen das ganze langsam vorzuspielen.

Hört genau hin! Geniest es!

Man merkt, es ist nicht gerade wenig Arbeit, und auch 2-4 Takte am Tag können ganz schön viel sein.

Zum Glück, geht es bei der Kürze doch schnell voran, man kann in 3-5 Minuten einiges erledigen. Wenn man das mehrmals am Tag immer wieder tut, hat man bis zum Abend doch einiges geschafft. 

 

Nach 5 solchen Spieltagen hat man schon ein kleines Stück fertig,  zudem ja die lieben Wiederholungen das Ganze erleichtern!

 

So werden es oft aus 3-4 Takten stolze  8-16.

 

Ist das nicht schön?